Krisenzeiten bieten auch Raum für Experimente. Sichtweisen ändern sich. Wie bringe ich als Streetphotographer den Wahnsinn und Umbruch der letzten Jahre zum Ausdruck, Pandemie, leere Städte, Ukrainekrieg, Gaza, Klimaumbruch?
Wenn einem die Welt gelegentlich unwirklich erscheint, findet man schneller den Weg von ‚normaler‘ Streetphotography zum Surrealismus. So ist auch in der Fotocollagen Serie CE N’EST PAS UNE VILLE nichts was es zu sein scheint, es wurden neue Wirklichkeiten kreiert durch eigene Fotos zu Collagen zusammenzufügen, die Basis für alle Collagen formen meine Originalbilder. Ich weiß nicht, ob ich ‚eine schöne neue Welt‘ geschaffen habe, wohl aber eine farbige. Zunächst selektiere ich die Aufnahmen nach Farben und Stimmung. Was zusammenpasst und die erstrebte Aussage unterstützt, setze ich am Computer zusammen. Bei manchen Fotos ergibt sich das Endresultat schnell, bei anderen experimentiere ich wochenlang am Bildschirm bis das fertige Bild erscheint.
Der Titel meiner Serie ist inspiriert durch den belgischen Surrealisten René Magritte, die Serie zeigt lediglich die Illusion einer Stadt, CE N’EST PAS UNE VILLE!
Neben den Fotocollagen werden auch Fotos aus Amsterdam präsentiert zu Zeiten des Lockdowns. Die Aussage, dass dies keine Stadt ist, deckt auch hier die ganze Ladung des Unwirklichen, Undenkbaren. Eine lebendige Stadt die plötzlich zum Stillstand gezwungen wurde, Fotos aus Zeiten der Sperrstunde. Surrealistischer konnte man Amsterdam nicht erfahren.
Mit der Ausstellung ‚Back To The Roots‘ geht es tatsächlich zurück zu meinen Wurzeln. Nicht nur das Ruhrgebiet im Allgemeinen ist meine alte Heimat, mit Hattingen und Blankenstein verbinden mich sehr viele und vor allem sehr persönliche Erinnerungen. So wurde in Blankenstein unsere Tochter geboren, und ich habe dort meinen Mann, den Gitarristen Chris Beckers kennengelernt. Bei der Eröffnung meiner Ausstellung im FORSTMANNS in Hattingen/Blankenstein wird Chris gemeinsam mit seinem Bruder auftreten, dem ‚Fritz Brause‘ Gitarristen Marcel Beckers.
Biografie
Name: Petra Beckers
Geburtsort: Essen/Ruhr
Wohnort: Amsterdam
Studium: Fachoberschule für Gestaltung, Bochum
Photographic Design, University of Applied Photography, Amsterdam
Website: www.petrabeckers.com
E-Mail: photography@petrabeckers.com
Fotografie hat mich mein ganzes Leben begleitet, das Interesse an Kunst war schon früh vorhanden. So hatte ich an der Realschule in Welper bereits mit 16 Jahren Kunst und Kunstgeschichte als Hauptfächer gewählt und nach der mittleren Reife den Übergang gemacht zur damaligen Fachoberschule für Gestaltung in Bochum.
Bei meiner heutigen freien Arbeit lasse ich mich durch die Suche nach Atmosphäre und Licht leiten. Ich hole meine Inspirationen aus Gemälden, Museumsbesuche liefern Treibstoff für neue Serien und Ideen. Die alten Meister leiten mich an zum Umgang mit Licht, Impressionisten inspirieren mich beim Einsatz von Farben, abstrakte Kunst dient mir als Vorbild in Sachen Minimalismus.
Teile meiner Arbeiten sind ständig in der ‘WIHH What Is Happening Here Gallery‘ in Amsterdam zu sehen. Während der Ausstellung ‘PANdemIC’ hing eines meiner Fotos zum Thema Lockdown im ‘Museum Hilversum’.
Meine Porträts von Jazzmusikern werden regelmäßig für deren Musikalben und Konzertplakate verwendet sowie in Fachzeitschriften und Zeitungen veröffentlicht. Von Juni bis Ende August 2023 waren diese Fotos in der Doppelausstellung ‚Double Exposure‘ zu sehen im niedersächsischen Nordhorn.
Meine Fotocollagen sind in diesem Jahr nicht nur in Blankenstein zu sehen, vorab präsentiere ich Werke auf der ‚EuropArtFair‘ in Amsterdam sowie im November auf der ‚Discovery Art Fair‘ in Frankfurt am Main. Von Juni bis einschließlich August 2025 folgt eine Soloausstellung im niederländischen Emmen, dort ist dann das gesamte Werk zu sehen, von der Streetphotography über die Portraitserien bis hin zu den Collagen.